Erläuterungen zu den Wappen und Abbildungen







Das hier abgebildete kursächsische Wappen (nachbearbeitet) befindet sich auf einem Wappenstein in Torgau, am Abfluss des Großen Teichs.
Die Fläche des Wappensteins ist quadratisch. Wir haben eine Kantenlänge von 57 Zentimeter gemessen. Diese Länge ist genau eine sächsische Elle.
Also haben wir hier eine Wappenfläche vor uns, die exakt eine sächsische Quadrat-Elle misst.
Die Jahreszahl, direkt unter dem Wappen, lautet 1674. D.h., der Wappenstein verweist auf eine bauliche Leistung, die dort am Abfluss des Großen Teichs unter Kurfürst Johann Georg II. erbracht wurde. Wobei der Bau im 17. Jahrhundert auch an einer anderen Stelle des Großen Teichs gewesen sein könnte, etwa 30 m nordwestlich, da, wo sich heute noch ein anderer Abfluss befindet.

Die momentan vorhandenen Mauern am Teichabfluss sind nicht von 1674. Ein Rest an dort noch feststellbarer Bruch-Naturstein-Mauer kann allerdings aus recht frühen Jahren stammen.
Die heutigen Mauerquader des Abflusses könnten aus jüngerer sächsischer Zeit sein, um 1811. Doch es ist wahrscheinlicher, dass sie aus der preußischen Zeit stammen, so um 1830.
Eine Besichtigung des Abflusses zeigt ein revettiertes Teichufer, Stau- und Abflussmauern und eine revettierte Sohle.
Der Abfluss am Großen Teich kann genau bemessene Wassermengen in den Schwarzen Graben leiten.
Der genannte kurfürstliche Wappenstein wurde wahrscheinlich durch die damaligen preußischen Ingenieure-Offiziere durch Einfügung in das Mauerwerk quasi der Nachwelt überantwortet.

Beschreiben wir folgend den Wappenstein, der jetzt natürlich nicht mehr die herrlichen Farbflächen aus früherer Zeit aufweist. Wir wollen aber folgend die Farben des kurfürstlichen Wappens von einst mit nennen: Das Wappen, von einem barocken Rahmen umfasst, ist in zwei Flächen geteilt und zeigt links zwei schräggekreuzte rote Schwerter (die Kurschwerter) auf weißer und schwarzer Fläche.
Die rechte Wappenfläche ist von Schwarz und Gold neunmal geteilt, darüber liegt ein grüner schrägrechter Rautenkranz.
Der Stein sollte demnächst einmal restauriert werden, um ihm seine einstige Pracht wieder zu geben.





Aus welcher Zeitepoche der Geschichte von Torgau wird dieses sächsische Wappen wohl stammen?
Ein Blick auf den dazugehörigen Wappenstein lässt zwei Flächen erkennen: links, Kurschwerter und rechts, Raute auf Gold/Schwarz, oben, aufsitzend eine Königskrone.
Wir müssen also in der Linie der Regierenden nach Königen Ausschau halten. Welche Könige kämen in Frage?
1694–1733 Kurfürst Friedrich August I (August der Starke), als August II. auch von 1697-1706 und von 1709-1733 König von Polen;
1733–1763 Kurfürst Friedrich August II. und als August III. 1734-1763 König von Polen;
1763–1827 Kurfürst Friedrich August III. und ab 1806 König von Sachsen („Kurfürst“ entfiel ab dann).

Da der von uns betrachtete Wappenstein sowohl die beiden „kursächsischen Felder“ als auch die „polnische Krone“ zeigt, haben wir von Friedrich August III. abzusehen.
Es verbleiben August der Starke und dessen Sohn, beide waren sowohl Kurfürst als auch König.
August der Starke ließ 1714 bei Zwethau eine sandsteingewölbte Brücke bauen, doch darüber hinaus ist ein Brückenbauvorhaben am Großen Teich,
durch ihn veranlasst, bisher nicht bekannt geworden.
Wir wissen jedoch, dass 1744/45 der sächsische Ingenieuroffizier Egidius Gotthelf Francke nachweislich den Brückenkopf Torgau erneuerte. Das war die Zeit des Zweiten Schlesischen Krieges, in der bereits der Sohn von August dem Starken, Kurfürst Friedrich August II., der, wie gesagt, zugleich König von Polen war, regierte. Dieser hatte zuvor einmal, bei Süptitz, 1741, das Lager der dort versammelten Sächsischen Armee inspiziert.
Ein Plan von Torgau, von dem o.g. E. G. Francke 1769 gefertigt, zeigt tatsächlich am Großen Teich neben der „Mühlenfluth“ eine „Angerfluth“. Letztere ist genau an der Stelle eingetragen, an der heute die Zwei-Bogen-Steinbrücke mit dem hier betrachteten Wappenstein steht. Worüber wir hier sprechen ist also ein Wappenstein an der Brücke über der Angerflut.
Sachsen hatte den Zweiten Schlesischen Krieg mit verloren und war nicht in der Lage, sofort wieder zu bauen. In einem uns vorliegenden Plan von 1745, der die Region zwischen der Stadt (Westen) und dem Großen Teich anzeigt, ist noch keine Angerflut eingezeichnet.
Der Siebenjährige Krieg begann 1756. Ab diesem Zeitraum hatten die Preußen Torgau besetzt, wobei die Besatzung des Öfteren wechselte. Während jener Zeit ist ein Neubau wiederum wenig wahrscheinlich. Es verbleibt für einen Brückenbau über die Angerflut die Zeitperiode von etwa 1750 bis 1756.

Ein Wappen in Meißen aus jener Zeit, das registriert wurde, ähnelt auffallend dem von uns betrachteten Stück, so dass der genannte Zeitraum des Wappens an der Angerflut dadurch bekräftigt wird.

Betrachten wir abschließend das Relief des Wappensteins (nachbearbeitet):
Das Schild mit dem zweigeteilten Wappen wird zuerst einmal durch miteinander verschleifte Lorbeerzweige umrahmt.
Die linke Hälfte des wiederum geteilten Feldes zeigt eine schwarze und eine silberne Fläche mit zwei schräggekreuzten roten Kurschwertern darauf liegend. Das gesamte rechte Feld ist durch Schwarz- und Gold-Balken neunmal geteilt; darüber ist ein schrägrechter Rautenkranz.
Über dem Wappenrelief befindet sich die polnische Königskrone. Es handelt sich um eine Bügelkrone: Unten ein Stulp, dann die Bügel, darauf jeweils drei größere silberfarbene Perlen, weiter die innere Stofffüllung, rot und oben ein Kreuz. Der zum Kreuz zugehörige Reichsapfel ist nicht erkennbar.




Der hier abgebildete Fries befand sich über den Gittertoren der sächsischen Landesfestung Torgau, 1812;
vgl. das Gittertor (Archiv: Förderverein Europa Begegnungen e. V.) auf der Startseite.


Um 1811/12 waren das Königs-, das Leipziger- und das Wittenberger Tor aus Holz. Diesen bei einer Belagerung ungünstigen Zustand beseitigten die sächsischen Festungsingenieure wie Le Coq und Töpel durch einen Auftrag an eine Eisengießerei, um haltbarere gusseiserne Gittertorflügel in die Halterungen hängen zu können.
Ein Zeitzeuge von 1812, der bayerische Brückenbauer Wiebeking, berichtet darüber:
„Das Hauptwerk (Torgau) hat drei Tore (Königstor, Leipziger und Wittenberger Tor) sowie ein Tor, das Elbtor (mit etwas Zugbrücke) auf die Elbbrücke hinaus. Es ist noch vorgesehen, die jetzt hölzernen Tore mit eisenvergitterten Toren zu ersetzten. Drei dieser eisernen Tore des Hauptwerkes sind fertig gestellt. Ich selbst habe sie gesehen und meine, dass sie recht gut gelungen sind. So ein neues Tor besteht aus zwei Flügeln, einer sieben Fuß (um 2 Meter - U.N.) breit und es ist von passabler Höhe. Oben ist ein Fries (Relief) zu sehen, das den Rautenkranz in einem umkränzten Medaillon mit Krone zeigt.
Es trägt die Initialen FAR. Das eiserne Gittertor wurde in der Mückenberg Gießerei gefertigt, Inhaber Familie Graf von Einsiedel. Die drei Tore kosten zusammen nur 1.900 Ecus (etwa 1.425 Thaler - U.N.), obgleich sie sehr imponierend aussehen.“
Die hier genannte Mückenberg Gießerei ist die noch heute arbeitende Kunstgießerei in Lauchhammer. Hier wurden für Torgau u.a. das Denkmal „Friedrich der Große“, 1912 sowie 1998 die dritte Glocke für die Stadtkirche St. Marien gegossen.
Unser jüngst geführtes Gespräch mit dem Geschäftsführer der Gießerei in Lauchhammer, Herrn Kühne, erbrachte eine Überraschung. Im Archiv der Firma fand sich in der alten Referenzdatei, die seit 1784 geführt wird, tatsächlich der Eintrag „Zu dem Festungstor nach Torgau, 1812, 3 Stück Königlich Sächsische Kronen geliefert“.
Der frühere Inhaber der Kunstguss-Firma in Mückenberg (Lauchhammer) war der oben genannte Detlev Carl Graf von Einsiedel (1773–1861), um 1800 einer der fähigsten Berater am sächsischen Hof. Er war auch in die Verhandlungen mit Napoleon um die Festung Torgau einbezogen.





„König Friedrich Wilhelm III der erst im Jahr 1821, wahrscheinlich aber erst 1822 (ein genaues Datum ist aufgrund des Totalverlustes des Preußischen Heeresarchives im 2. Weltkrieges leider quellenmäßig zurzeit nicht feststellbar) gleichzeitig mit seiner A. K. O. bezüglich des Festungsadlers den Bildhauer Christian Daniel Rauch mit dem Entwurf eines (preußischen) Adlers zur hoheitlichen Kennzeichnung der preußischen Festungen beauftragt, der dann nach einer Tagebuchnotiz von C. D. Rauch am 22.11.1823 fertiggestellt war und die Initialen FWR auf der Brust trug. Nach dem Tod von König Friedrich Wilhelm III, 1840, wurde der Festungsadler nur noch mit den Buchstaben FR (Bezug auf den ersten Preußenkönig) hergestellt und teilweise bei älteren Abgüssen der Buchstabe W entfernt.

General Gustav Johann Georg v. Rauch (mit dem Künstler gleichen Namens nicht verwandt), seit Juni 1814 Chef des Preußischen Ingenieurkorps und Generalinspekteur des Festungen, verfügte handschriftlich im Juli 1822 auf einem Plan der Festung Koblenz zur „Äußeren Thor Façade an der Mosel Brücke“ „[...] außerhalb über dem Thore muß noch der Preuß. Wappen Adler anzubringen sein.“ Diese handschriftliche Notiz deckt sich mit der o. a. Vermutung über den ungefähren Zeitpunkt der A. K. O. Die ersten Festungsadler dürften dann auch ab 1823 in der Sayner Eisenhütte für die Festung Koblenz gefertigt worden sein. Für die Festungen im Osten des Kaiserreiches wurden die Adler in den Königlichen Eisenhütten Berlin und Gleiwitz hergestellt. Der Festungsadler war an allen Festungstoren einer preußischen Festung feldseitig anzubringen. Nicht alle Adler wurden farbig gefasst.“

Der abgebildete preußische Festungsadler ist eine Ausführung, die nach 1840 erfolgte.
(Quelle: Bibliotheca Architectura Militaris, Brigitte und Klaus Jordan)




Schloß Hartenfels mit Elbbrücke und Schanze.
(in: Stadtarchiv Torgau)

Das Bild zeigt die Situation des Schloß Hartenfels mit krenelierter Mauer; erkennbar ist der stromaufwärts verlaufende Weg zum Fischer Tor
sowie auch das Ein- und Ausschiffungsufer und die überdachte Elbbrücke mit Schanze.
Was die Schanze betrifft, so ist hier das elbseitige Tor und das Wachthaus sowie der Hauptwall mit Scharten, Berme und einer Palisadierung zu sehen.
Die Bastionsspitzen tragen kleine Wachtürme. Das Bild ist ein Kupferstich von J. W. Stör, 1735.




Befestigung Torgaus nach 1756 während der
preußischen Besetzung der Stadt zu Beginn des Siebenjährigen Krieges.

(in: Sächsisches Staatsarchiv Dresden)

Neben der ausgebauten Brückenschanze war die Stadt selbst, wie niemals zuvor, von beachtlichen inneren und äußeren Wallanlagen umgeben.
An der alten Stadtmauer war stadtseitig Erde aufgeschüttet worden; über Rampen gelangte man zum Bankett. Rondells und bastionärartige Vorsprünge bestimmten den Mauerumzug. Alle mittelalterlichen Stadttore wie Schloß-, Fischer-, Leipziger-, Spital- und Bäckertor, von denen die drei zuletzt genannten hohe, barocke Wachtürme besaßen, waren tambouriert,
d.h. schützende Ravelins vorgesetzt. Den Mauerumzug umgab feldseitig ein nasser Stadtgraben. Diesem Graben folgte eine äußere Umwallung (Enveloppe).
Wir haben somit festzuhalten, dass es einen Innenring gab, der von dem äußeren Umzug durch einen nassen Graben getrennt war.
Darüber hinaus zeigt die Südflanke der Stadt sowie noch deutlicher die im Norden, Teilstücke einer von der doppelten Innenbefestigung entfernt angelegten Gürtelumwallung. Im Norden war der Gürtel etwa 350 m von der Stadtmauer entfernt und bestand aus einem Doppelwall, getrennt durch einen nassen Graben. Der Gürtel bestand aus drei Vollbastionen und zwei Halbbastionen.
Die Grundstruktur der Festung Torgau, so wie sie Dilich 1630 entworfen hatte, war geblieben, siehe hierzu zweites Bild von rechts.




Situation am Spitaltor vor 1811.
(in: Stadtarchiv Torgau)

Bei dem Bau der sächsischen Landesfestung Torgau sollte in der Nord-West-Vorstadt, neben den Wohnhäusern der doppelten und einfachen Vorstadt, unbedingt
das vor dem Spitaltor zu erkennende Waisenhaus erhalten bleiben (links von der Kirche im Hintergrund). Eine Belegung bis zu 400 Personen war dort möglich.
Weiter versuchten die sächsischen Militärs die Spitalkirche mit Mauer (rechts), Friedhof und Hospital sowie ein städtisches Krankenhaus, außerhalb des
Neusorger Grabens gelegen, zu erhalten. Eine spätere Umnutzung solcher Gebäude, etwa zu Lazaretten, war in einer Festung durchaus üblich.




Die Grabenverteidigung mit Defensionskaserne im Fort Zinna.
(Zeichnung M. Wichrowski)

Abgebildet sind das Reduit als Defensionskaserne des Fort Zinna zwischen Bastion I und Bastion IV, die zweigeschossige Grabenwehr und das Haupttor mit Brücke und Zugsegment, erbaut zwischen 1850 und 1859; weiter die Kehlmauer, die als Gewehrmauer mit Scharten ausgestattet ist. Die Grabenwehr steht quer zum Kehlgraben und besitzt Geschütz- und Gewehrscharten. Die Planung von 1879, die Außenseite des Reduit mit einer Erdaufschüttung zu verstärken, wurde in der dargestellten Form nie ausgeführt. Die Abbildung zeigt eine Außenansicht des Eingangstores.



Situation am Bäckertor vor 1811
(in: Stadtarchiv Torgau)

Das abgebildete Bäckertor war, wie auch die anderen Stadttore, ein Doppeltor. Innen mit einer Wohnung für den Torschreiber. Den runden Wachturm zierte eine barocke Haube.
Der Turm wurde 1824 abgetragen. Über den alten Wallgraben des Stadtumzugs führte eine steinerne Brücke. Der Graben wurde bis gegen 1835 nach und nach ausgefüllt.
Erkennbar ist die Erdaufschüttung, stadtseitig, an der rechts vom Tor sich befindende Stadtmauer. Der Druck der Erdaufschüttungen von Innen war so stark,
dass die maroden mittelalterlichen Stadtmauerabschnitte mehr und mehr nach vorn einfielen.
Unter dem preußischen Festungskommandanten General von Krauseneck, von 1821 bis 1829 in Torgau, wurden große Teile des Wall und der Mauer abgetragen.




„Grundriß der Statt Torgau“;
Kupferstich von Matthäus Merian, 1650.

Da Dilich die Befestigungen für Torgau plante, können wir davon ausgehen, dass das, was der Riss von Matthäus Merian, 1650, aufzeigt,
genau auf den genannten sächsischen Festungsbaumeister zurückgeht.
Der Plan von Matthäus Merian zeigt die Leistungen Dilichs als Baumeister der Festung Torgau:
Im Osten versperren die Brückenschanze und die Elbe als ein natürliches Hindernis einem Eroberer den Zugang zur Stadt.
Im Südwesten, im Westen und im Nordwesten fand Dilich Wasserhindernisse vor, die er mit einplante, um das Vorrücken feindlicher Truppen zu verhindern: Ziegelteich und andere Teiche im Südwesten; ein angestauter Schwarzer Graben, der westlich an der Stadtmauer entlang führte. Etwa 300 Meter davor floss von Süd nach Nord der Weinberg Graben (auch Neusorger Graben genannt) als ein Nebenarm, der sich dann nordwestlich wieder in den Schwarzen Graben ergoss. Dieser Graben und andere Nebenarme waren weitere Wasserhindernisse. Im Süden, Richtung Loßwig, gab es dann eine an die Elbe angelehnte Halbbastion und eine durch die Kurtine verbundene Vollbastion mit einem kurzen Stück nassen Wallgraben. Ein weiteres Kurtinenstück der Vollbastion war direkt mit der mittelalterlichen Stadtmauer und dem dortigen Graben am Fischertor verbunden. Die Stadtmauer vom Fischertor zum Leipziger Tor war nicht so stark befestigt wie die übrige Stadtumfassung. Diese Seite der Stadt wurde ja durch die südwestlich gelegene Anreihung mehrerer Teiche geschützt.
Die westlich und nördlich errichtete Stadtmauer erscheint wiederum ausgebauter. Das Leipziger-, das Spital- und das Bäckertor besaßen Wachtürme.
Etwa vom Spitaltor ab, zog sich eine zusätzliche, vor der Stadtmauer und dem Stadtgraben gelegene Wallaufschüttung bis zu dem Ravelin vor dem Bäckertor hin.
Diese Teilbefestigung war so etwas wie ein Außenwall.
Eine Tambourierung befand sich weiter vor dem Schloss-Tor; dann folgte eine Palisadierung, die bis zur Elbbrücke reichte.
Abgerückt von der Stadtmauer, etwa 250 bis 350 Meter, zwischen Elbe und dem Schwarzen Graben, lag nördlich die bedeutendste Außenbefestigung: zwei Halbbastionen, jeweils an die Elbe und an einen Graben angelehnt, dazwischen dann drei Vollbastionen, die die Wege und das Vorfeld der Stadt kontrollierten.
Wichtig erscheint uns darauf hinzuweisen, dass es eine wassertechnische Vorrichtung gab, den Schwarzen Graben anzustauen; zu vermuten sind Schleusen am Großen Teich. Der Große Teich diente schon damals als Wasserreservoire zum Anheben der Wasserstände in den Gräben und in den verschiedenen Teichen.




Elbbrücke und Ostansicht der Stadt Torgau, um 1832.
(©SLUB Dresden/Deutsche Fotothek, www.deutschefotothek.de, c/o Albrecht Rohr)

Das Bild ist kurz vor dem Beginn des Umbaus der alten Elbbrücke von A. Kurz gezeichnet worden, wahrscheinlich um 1832.
Die von den Sachsen 1811/12 erbaute Kehlmauer aus Sandstein war bereits, wie das Bild zeigt, um etwa 2 m Ziegelsteinlagen erhöht worden.
Zu sehen ist weiter die Einfahrt zum Unterhafenbecken mit einem hölzernen Brückenübergang.
Zu erkennen ist die Spitze des Hindernistürmchens auf der nach 1830 erbauten Sperrmauer (Batardeau) zwischen Wallgraben und Unterhafenbecken.
Die Halbbastion VIII sowie der aufgesetzte Kavalier waren bereits erdgeschüttet vorhanden.
Links im Bild ist die zwischen 1825 und 1826 durch den Königlichen Wasserbau-Inspektor Stelling erfolgte Verlängerung der Elbbrücke zu erkennen.
Die verlängerte Elbbrücke war aus Sandstein. Sie zeigt vier Joche und war mit der hölzernen, überdachten Brücke verbunden.
Erst 1836 wird nach Konstruktion und Form der Brückenverlängerung von 1825/26 der gänzliche Umbau der hölzernen Elbbrücke vorgenommen; jetzt durch Wasserbau-Inspektor Nobeling.
1840 wird der Umbau zu einer neuen steinernen Brücke abgeschlossen. Die neue Brücke hatte 14 Mittelpfeiler und eben so viele Joche. Ein Brückenzug befand sich im ersten Joch zur Stadtseite hin. Die Uferbuchtung im Vordergrund des Bildes zeigt den ehemaligen Wassermühlen-Hafen.