Festungsausstellung



in der Flankenkasematte (FK) der Bastion VII
04860 Torgau, Martin-Luther-Ring / Kleine Feldstraße).


Die Festung Torgau war im 19. Jahrhundert wie folgt belegt: ab 1810 sächsisch, etwas später dann, 1813, von den Franzosen kommandiert und schließlich, nach 1815, von den Preußen übernommen.
Die restaurierte
Flankenkasematte selbst ist ein Objekt der Festungssaustellung. Die FK, es gab deren vierzehn, war ein Teil der preußischen Elb- und Grenzfestung Torgau. Sie bestand aus fünf Hartziegel-Gewölben, unterteilt in einen Kasernenteil und in einen Armierungsabschnitt, in welchem sich die Feuerstellungen mit den Geschützen befanden. Im Verteidigungszustand waren die Gewölbegänge mit à 30 Soldaten belegt; somit insgesamt à FK eine 150-Mann Gruppierung.



Hofseite der
Flankenkasematte, um 1830 erbaut.
Foto: Dr. Uwe Niedersen




Einige Exponate der Ausstellung





Das sächsische Ingenieur-Korps
trug dunkelgrüne Röcke mit rotem Kragen.
Foto: Archiv H. Jäger



Riss der Sächsischen Elb- und Landesfestung Torgau mit Hauptwerk und Außenwerken, um 1813
Foto: Sächsisches Staatsarchiv Hauptstaatsarchiv Dresden



Eine Szene im französisch kommandierten Fort Zinna, 1813. Offiziere der Genie-
Truppe (Pioniere) studieren den Plan, der auf einem Schanzkorb ausgebreitet ist.
Das Fort Zinna war ein Außenwerk der sächsischen Elb- und Landesfestung Torgau.
Foto: Archiv H. Jäger



Preußen übernahm ab 1815 die sächsische Festung Torgau und baute sie weiter aus.
Riss der Preußischen Elb- und Grenzfestung Torgau, das Hauptwerk um 1882
Foto: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem




Eisernes Rohr einer 4pfd. Feldkanone auf fahrbarer Wandlafette (Leihe Militärhistorisches Museum Dresden).
Mit 4-pfünder (glatten) Rohren konnte zu preußischen Festungszeiten aus den Flankenkasematten
mit Kartätschen-Munition (Streumunition) aus dem Wallgraben heraus bestrichen werden.
Foto: Militärhistorisches Museum Dresden




Die Munition der Preußischen Festung Torgau:
Vollkugeln, Haubitzgranate mit Zünder, Mörserbombe geborsten, drallstabilisierte Langgeschosse
Foto: Archiv Förderverein Europa Begegnungen e.V.



Literatur über die Festung Torgau








Sächsische sowie preußische Elbe-Festung Torgau in vier Bänden, zu erwerben im
Kultur- und Festungsverein Europa Begegnungen e.V., Schlossstraße 19, 04860 Torgau, Tel.: 03421 715647, E-Mail: ostwest@online.de
Foto: Archiv Förderverein Europa Begegnungen e.V.

Informationen zu den einzelnen Bänden und andere interessanten Veröffentlichungen finden Sie unter
unseren Buchpublikationen.



Anhang



Festung Torgau, 1811–1815 sächsisch; 1815–1889 preußisch Die Munition der Artillerie


Beutelkartusche. Sie enthielt Schwarzpulver, ein Gemenge aus Salpeter (75 %), Holzkohle (15 %) und Schwefel (10 %). Der Zündfunke einer Lunte brachte es zur Explosion. Der Druck der entstehenden Verbrennungsgase trieb dann das jeweilige von vorn geladene Geschoss aus dem glatten Rohr.

Vollkugel (1). Kanonen schossen flach mit Vollkugeln aus Eisen
oder auch
Kartätschen (2), Büchsen oder Beutel gefüllt mit Flintenkugeln oder Metallstücken.

Haubitzgranate/Mörserbombe. Haubitzen warfen steil pulvergefüllte Hohlkugeln, "Granaten", die ein Brennzünder zur Explosion brachte; Mörser desgleichen, nur hießen ihre Projektile "Bomben". Beide abgefüllt in den Laboratorien.

Drallstabilisiertes Langgeschoss. Aus der Kugelform wuchs die "Langgranate" mit zylindrokonischer Form. Kreiselkräfte hielten sie im Fluge stabil. Der Aufschlagzünder an der Spitze zündete beim Auftreffen. Die „Langgranaten“ wurden ab 1860 aus Hinterladern abgeschossen. Die Beutelkartuschen blieben.

Schrapnelle erhielten zusätzlich Kugeln zum Pulver, das von einem Brennzünder gezündet wurde und die Kugeln über dem Ziel ausstieß.



Zeichnungen: H. Jäger; Fotos: Archiv H. Jäger




Dr. Uwe Niedersen